Die Konjunkturzyklen umfassen Wachstums- und Rückgangsperioden, wobei der Rückgang die Anleger naturgemäß am meisten beunruhigt. Die heutige Welt kämpft mit einer wirt-schaftlichen Rezession, die durch die Covid-19-Coronavirus-Pandemie verursacht wurde. Es gibt jedoch Strategien, um Portfolioverluste zu begrenzen und sogar Gewinne während der Rezession erwirtschaften zu können.
Was ist eine Rezession?
Eine Rezession ist eine Situation, in der zwei aufeinanderfolgende Quartale des Jahres eine negative wirtschaftliche Entwicklung darstellen. Es gibt jedoch auch andere Definitionen für Rezession. Das BIP ist ein Maß für alle Waren und Dienstleistungen, die in einem Land über einen bestimmten Zeitraum hergestellt werden.
Die Rezession ist gekennzeichnet durch eine Abschwächung der Aktivität, einen Rückgang der Beschäftigung, des Realeinkommens sowie einen Rückgang von Umsatz und Produktion.
In Bezug auf den Markt führt die Rezession tendenziell zu einer erhöhten Risikoaversion der Anleger. Sie suchen dann nach Möglichkeiten, um Kapital sicher zu investieren und zu sparen - und investieren daher häufig in Gold. Auch Veranlagungen in Staatsanleihen bzw. Festgel-der bei Banken sind gefragt.
Die Veranlagungssstrategie im Zuge einer wirtschaftlichen Rezession besteht darin, das An-lageportfolio zu diversifizieren (zu teilen). Die Diversifizierung des Anlageportfolios umfasst eine breite Palette von Anlageinstrumenten sowie festverzinslichen Produkte, wie zum Bei-spiel Staatsanleihen, weltweit bekannte Aktienindizes und darin enthaltene Investmentfonds (z. B. S & P 500, MSCIW-Index, DJ-Index). Auch Gold, Diamanten sowie Kunst bzw. Kunst-sammlungen können einbezogen werden. Nicht zu vergessen ist die Veranlagung in Immobi-lien.
Anlagestrategien während einer Rezession:
Von Vorteil bei Veranlagungen während einer Rezession sind regelmäßige Investitionen und der damit verbundene „durchschnittliche Kosteneffekt“ - auch cost average effect genannt. Der Schlüssel zum Investieren in Zeiten der Rezession liegt auch darin, am Anlageziel festzu-halten und nicht davon abzuweichen.
Trends während der Rezession an den Kapitalmärkten
In Zeiten der Rezession sehen Anleger ein erhöhtes Risiko an den Aktienmärkten, was häufig dazu führt, dass sie eine höhere Rendite fordern. Damit die erwarteten Einnahmen steigen, müssen die aktuellen Kurse fallen. Dies trifft zu, wenn Anleger risikoreichere Aktien verkau-fen und in sicherere Wertpapiere investieren. Das verursacht in den meisten Fällen einen schwächeren Aktienkurs.
Ein weiterer Effekt ist während eines niedrigen Zinsniveaus die Nachfrage nach riskanteren Anlagen mit höheren Renditen. Infolgedessen entwickeln sich die Aktienmärkte während der wirtschaftlichen Erholung tendenziell sehr gut.
Risiko versus Ertrag
Im Zuge einer Rezession ist langfristiges Denken die Voraussetzung um positive Ergebnisse erzielen zu können. Das Risiko sollte durch Streuung minimiert werden.
In Krisenzeiten schneiden Unternehmen mit guten Bilanzziffern - darunter Unternehmen mit geringer Verschuldung, gesunden Cashflows tendenziell viel besser ab. Insgesamt sind diese Unternehmen trotz Rezession besser in der Lage, den wirtschaftlichen Abschwung und die Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit zu bewältigen als Unternehmen mit erheblichen opera-tiven Schulden und schwachen Cashflows.
Gewinner der Pandemiekrise sind Unternehmen aus dem Lebensmittelsektor, Supermärkte, Drogerien, Pharmaunternehmen, dem IT-Sektor und E-Shops.
Auf der Verliererseite stehen derzeit die Automobil-, Luft- und Raumfahrt, Gastronomie und Tourismusindustrie.
Wolfgang Köck, MBA
Education Manager - Phoenix Investor AT